Schüler*innen-Austausch mit der Aska-Highschool in Koriyama führt zu nachhaltigem Austausch

継続可能な未来のために力を合わせましょう

Globale Ziele, gemeinsame Projekte und viele nachhaltige Entwicklungsideen

Im Dezember war der Antrittsbesuch von zehn japanischen Schüler*innen aus der Präfektur Fukushima am Gymnasium an der Wolfskuhle geplant und alles wurde bis dahin von den beteiligten Lehrer*innen über ein Jahr lang vorbereitet. Die Vorfreude war auf beiden Seiten groß und es sollte schließlich um einen interkulturellen Austausch gehen, der die Städte, Schulen und vor allem natürlich die Menschen zueinander bringt. Im Fokus sollte die Auseinandersetzung mit der Nachhaltigen Entwicklung stehen und dazu hat sich die zuständige Arbeitsgruppe eigens ein Programm für den Aufenthalt und zur Vorbereitung ausgedacht und entsprechend geplant bzw. gebucht.

Bereits im Jahr 1992 gründete die landeseigene nordrhein-westfälische Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.INVEST die NRW Japan K.K., um japanische Unternehmen bei der Ansiedlung in NRW zu begleiten und den Wirtschaftsstandort in Japan zu vermarkten. Diese Zusammenarbeit führte 2013 zu einem Austausch zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Präfektur Fukushima. Durch diese Gespräche bestehen bereits seit einigen Jahren enge Kontakte zwischen der Stadt Kōriyama, in der Präfektur Fukushima gelegen, und der Stadt Essen. Die beiden Städte unterzeichneten 2017 ein sogenanntes „Memorandum of Understanding“, in dem eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Medizintechnik sowie ein enger Austausch im Bereich der Medizin vereinbart wurde. Die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH ist dabei maßgeblich an der Organisation von Veranstaltungen und Gesprächen bei Unternehmen, Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Essen beteiligt. Ende 2018 unterzeichneten die Oberbürgermeister der beiden Städte die Projektvereinbarung „International Urban Cooperation“ (IUC), die Teil einer langfristigen Strategie der EU zur nachhaltigen Stadtentwicklung ist.

In diesem Kontext bildet das Team aus Lehrer*innen und Schüler*innen sowie Mitgliedern der nachhaltigen Schülerfirma The Green Club am Gymnasium an der Wolfskuhle einen Aspekt der Bildungssparte dieser Städteverbindung ab, seit die Planungen hierzu mit der Stadt Essen aufgenommen wurden.

Da unter Pandemie-Bedingungen natürlich keine gegenseitigen Besuche zwischen Koriyama und Essen stattfinden können, wurde ein alternativer, aber keineswegs weniger spannender Weg beschritten. Die 13 aktiven Projektschüler*innen, die sich zuvor für den Austausch per Motivationsschreiben beworben hatten, gestalteten ihre Reise nun digital und in mehreren Phasen. Es können somit alle interessierten Schüler*innen am Austausch beteiligt sein. Die Beteiligung von vier Schülerinnen, die ebenso in der Schülerfirma The Green Club aktiv sind, garantierte die Vernetzung zu dieser nachhaltig orientierten Gruppe innerhalb der Schule von Beginn an.

Die einzelnen Projektgruppen haben sich von vornherein an den SDGs[1] der UN orientiert, um so ein gemeinsames Raster anhand von Zielorientierung und schematischer Vorgabe zu erhalten. Die globalen Klimaziele dienen dabei als ideale Vorlage für das konkrete Vorgehen vor Ort sowie die internationale Debatte im Konkreten, wenn es um nachhaltige Entwicklungen geht. Nach einem ersten Kennenlernen mittels Videokonferenz, formierten sich gleich Teams aus Schüler*innen jeweils beider Nationen und Städte und arbeiteten in mehreren Schritten und über zwei Monate hinweg an ihren Ideen und konkreten Umsetzungen zu jeweils einem selbstgewählten SDG pro Gruppe oder Projekt-Tandem.

Diese Phase wurde durch eine finale Präsentation aller Projekte vor Publikum unter der Teilnahme einiger Repräsentanten des Länder- und Städteaustauschs (s. anbei) am 25.03.2021 abgeschlossen. Hierbei konnten neben allgemeinen Projekten an der Asaka-Highschool sowie den Tätigkeiten der nachhaltigen Schülerfirma The Green Club am Gymnasium an der Wolfskuhle, eben die ganz konkreten eigenen Ideen der Austausch-Gruppen vorgestellt und diskutiert werden. Das Interesse sowie die aktive Teilnahme von Generalkonsul Herrn Kiminori Iwama (Japanisches Generalkonsulat in Düsseldorf) sowie die Gesandte-Botschaftsrätin Frau Susanne Welter (Deutsche Botschaft Tokio) war dabei sehr erfreulich und hat allen Beteiligten nochmals die Wirkung eines solchen Projekts vor Augen geführt. Gegenseitige Wertschätzung sowie Einladungen zu gegenseitigen Besuchen waren unter anderem die ersten positiven Resultate dieser Veranstaltung, die nun in eine nächste Phase des Gesamtprojekts überleiten soll.

Insgesamt soll der Austausch real umgesetzt und in gegenseitigen (möglicherweise regelmäßigen) Besuchen in Koriyama und Essen münden. Bis dahin sollen alle bisher erfolgreichen Aspekte des Online-Austauschs fortgesetzt werden und als nächster konkreter Schritt eine digitale Klimakonferenz unter Beteiligung von Minoru Takada (UN) organisiert werden, der als Alumni der Asaka-Highschool hierzu schon Bereitschaft signalisiert hat. Herr Takada ist Teamleiter der Abteilung für Nachhaltige Entwicklungsziele seitens der UN und Experte für das SDG 7: „Bezahlbare und saubere Energie“[2].  Umgesetzt werden soll dies in Form einer an der Schule bereits etablierten Vortragsreihe (geplant: Anfang Juni 2021, beispielsweise 05.06.[3]) mit ihm als Gastreferent. Das Ziel hierbei soll sein, die Projektideen, die aus dem internationalen Austausch hervorgegangen sind, entsprechend zu präsentieren, diskutieren und aus der Reflexion heraus umzusetzen. Machbarkeit und weitere Chancen der konkreten Projektskizzen sollen dabei aufgezeigt und ggf. neue Partner*innen für die Umsetzung angesprochen und gewonnen werden. All dies soll Modellcharakter haben und unsere Schülerfirma The Green Club möchte hiermit zum einen ein Beispiel für einen gelingenden Austausch zur nachhaltigen Entwicklung mit Gleichgesinnten weltweit schaffen und erproben. Zudem möchten wir Andere zum Mitmachen animieren und zum Beispiel auch weitere Schulen und interessierte Schüler*innen einladen, an unserem Vortrag sowie der daraus entstehenden Diskussion teilzuhaben.

Bisherige Berichterstattung (Ausschnitt)
  • https://www.ewg.de/ewg_startseite/ewg_meldungendetails/meldung_1410559.de.jsp
  • https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1410559.de.html
  • https://twitter.com/GermanyinJapan/status/1375387050166210563?s=20
  • https://www.waz.de/staedte/essen/schueler-aus-essen-steele-und-japan-forschen-zu-umweltthemen-id231997677.html
  • https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1357574.de.html
Netzwerke und Partner
  • The Green Club. Die nachhaltige Schülerfirma am Gymnasium an der Wolfskuhle, Essen
  • Japanisches Generalkonsulat, Düsseldorf, Herr Iwama (Generalkonsul)
  • Deutsche Botschaft Japan (Tokio), Frau Welter (Gesandte-Botschaftsrätin)
  • Stadt Koriyama, Herr Yohei Watanabe
  • Stadt Essen, Herr Michael Theisen
  • EWG (Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft), Herr Go Theisen
Verantwortliche und Ansprechpartner*innen für den Japan-Austausch

Lilian Klas, Mareike Schlake und Tristan Becker (Lehrer*innen am Gymnasium an der Wolfskuhle)

 

[1] SDGs = Sustainable Development Goals; die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung der UN; vgl.: https://sdgs.un.org/goals.

[2] https://sustainabledevelopment.un.org/index.php?page=view&type=20000&nr=5262&menu=2993

[3] 05.06. = Weltumwelttag; vgl.: https://www.un.org/en/observances/environment-day.

WoKu-Aska_3
WoKu-Aska_4
WoKu-Aska_5