Ehrenamtliches Engagement – der Kleber unserer Gesellschaft?
Wir, das sind drei ehemalige Schüler des Gymnasiums an der Wolfskuhle, sind als Mitglieder eines Leitungsteams in diesen Sommerferien mit knapp 30 Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren auf eine Kinderferienfreizeit gefahren.
Warum erwähnen wir dies an dieser Stelle und warum nutzen wir diese Plattform einige Monate nach unserer Abiturzeugnisvergabe?
Die Antwort ist ganz einfach! Wir haben persönlich erfahren, dass ehrenamtliches Engagement ein Mehrgewinn für alle Beteiligten darstellen kann. Diese Erfahrung wollen wir gerne teilen, in der Hoffnung, dass wir im besten Fall einen oder sogar mehrere von euch auf den „Geschmack“ bringen.
Essener Kinderfreizeit mit BUBO e.V.
In der ersten Sommerferienwoche sind wir mit sechs Jugendlichen, drei Erwachsenen und knapp 30 Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren ins Sauerland gefahren. Dort haben wir gemeinsam in einem Selbstversorgerhaus, quasi autark, eine Woche gelebt. Wir haben mit den Kindern zusammen gekocht, gespielt, gesungen, gemalt, gebastelt, gerätselt, gegrillt und getanzt.
Es war eine unvergleichbare Woche, die von einer wunderbaren Stimmung geprägt war. Es gab unter den Kindern keine Streitigkeiten. Smartphones und Tablets wurden nicht vermisst, das Eintauchen in eine Woche ohne digitale Endgeräte gelang allen Kids problemlos. Von den Highlights der Woche, wie z.B. die Nachtwanderung und der Waldrally sprechen viele Kinder noch heute.
Die Kids waren dabei nicht nur unterschiedlich alt, sie kamen auch aus unterschiedlichen Stadtteilen (Steele, Kray, Haarzopf, Kettwig und Fulerum) und aus völlig verschiedenen familiären Situationen. Des Weiteren waren fünf Kinder aus einem Essener Kinderheim dabei.
Unsere persönlichen Erfahrungen mit dieser völlig heterogenen Gruppe haben uns gezeigt, dass man, wenn man Zeit, Kreativität, Zuwendung und Aufmerksamkeit investiert, stets direkt, als auch indirekt etwas zurückbekommt. Die Beziehungen zu den Kindern sind mit jedem Tag stärker geworden, was am Ende dazu führte, dass die Verabschiedung am Ende dieser Woche nicht ohne Tränen verlief.
Wir können also resümieren: Es war für alle Beteiligten eine Win-win-Situation.
Im Unterricht haben wir theoretisch gelernt, dass jede demokratische Gesellschaft ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger benötigt. Wir erinnern uns, dass unsere LehrerInnen u.a. vermittelt haben, dass das, was engagierte Bürgerinnen und Bürger einbringen, kein nettes Plus, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Bürgerkultur ist.
Viele von euch engagieren sich bereits in Schule, in der Gemeinde und im Sportverein. Berichtet über euer Engagement und teilt euer Wissen.
Denn für uns steht in jedem Fall fest, dass Herr Wilhelm Busch seinerzeit nicht recht hatte, als er sich zum Ehrenamt wie folgt äußerte: „Willst du froh und glücklich leben, laß kein Ehrenamt dir geben. Willst du nicht zu früh ins Grab, lehne jedes Amt gleich ab. “
Zumindest können wir den ersten Satz des Zitats widerlegen. Alles andere wird die Zukunft zeigen.
Die besten Grüße aus dem Leben nach der Schule ans Gymnasium an der Wolfskuhle!
Greta Jedele & Yannick Jung