Vom 12. bis 19.1.2025 waren unsere SchülerInnen im Rahmen des Japan-Austausches zum Gegenbesuch an der Asaka High School in Koriyama.
→ und hier ist der Artikel zum Besuch unserer japanischen Partnerschule in Essen im Januar 2024.
Vor einem Jahr lag plötzlich Post auf unseren Tischen…
Briefe von echten Franzosen. 😉
Der erste Schultag für die neuen fünften Klassen beginnt am Mittwoch, 27.08.2025 um 9:30 Uhr mit einer Begrüßung in der Aula. Anschließend gehen die Schülerinnen und Schüler in ihre Klassen. Für die Eltern gibt es noch Informationen zur Erprobungsstufe und zur Betreuung.
Nach langer Vorbereitung und Japan-Coaching mit der Hilfe von Frau Schlegel sollte es für uns am 12. Januar losgehen. Treffpunkt war 7:30 Uhr am Flughafen. Da jedoch unser Flug kurzfristig gestrichen wurde, hieß es umplanen. So trafen wir uns um 11:30 Uhr, flogen erst gegen 15:30 Uhr und landeten dementsprechend später als geplant, was unseren Aufenthalt in Tokio etwas verkürzte. Der Flug war lang, dennoch wuchs unsere Vorfreude mit jeder Stunde. Da wir mit Japan Airlines flogen, kamen wir schon im Flugzeug in den Genuss von japanischem Essen und Kultur. Schließlich landeten wir am 13.01. um 17:20 Uhr in Tokio, bekamen schnell unser Gepäck, richteten unsere Handys ein, tauschten unser Geld und besorgten uns ÖPNV-Karten, welche in Japan Suica Card heißen. Dann ging es mitsamt Koffern in die U-Bahn und wir fuhren zu unserem Hostel, wo Herr Paus schon auf uns wartete.
Nach einem kurzen Check-in und Zimmeraufteilung ging es zusammen wieder raus, auf die Suche nach einem Spot zum Abendessen. Wir liefen Richtung Zentrum und merkten schnell, wie beeindruckend Tokio ist. Überall Lichter, bunte Schilder und viele Menschen, eine richtige Großstadt. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir ein Restaurant, in dem wir alle fündig wurden. Danach ging es auch schon weiter, da wir natürlich einen der weltberühmten Supermärkte besuchen wollten, einen 7Eleven. Ein in Japan normaler Supermarkt, den es in Deutschland so nicht gibt. Eine Fusion von Supermarkt, Drogerie und Bäckerei. Wir deckten uns ein mit Essen und Trinken und beendeten unseren ersten Tag in Tokio müde, aber mit Vorfreude auf die vor uns liegende Zeit.
Am nächsten Tag ging es für uns zum „Tokyo MetropolitanGovernment Building“, einem Aussichtsturm mit Panoramablick über Tokio. Wir machten etliche Fotos, kauften schon einige Souvenirs und genossen die Aussicht über die Riesenstadt Tokio. Danach machten wir uns auf den Weg zur Takeshita Straße, eine riesige Einkaufsstraße, mit jeglicher Art von Cafés und Läden, über Hundecafés und exotische Streichelzoos, zu Kleidungsgeschäften und berühmten Essensständen, gab es alles. Nachdem wir Zeit hatten, die Straße zu erkunden, ging es zur „Shibuya Crossing“. Die wohl berühmteste Kreuzung weltweit. Wir liefen mit etlichen hundert oder sogar tausend Menschen gleichzeitig über die Straße. Danach hatten wir Zeit, Tokio auf eigene Faust zu erkunden. Nach ein paar Stunden Entdeckungstour ging es für drei von uns in Begleitung der Lehrer*innen zur deutschen Botschaft in Japan, während der Rest in Tokio weiter Freizeit hatte. In der Botschaft wurden wir nett empfangen und bekamen sogar eine Führung durch den Garten und das Gebäude, bevor wir dann aus erster Hand etwas über Tokio und seine Geschichte erfahren durften. Als der Besuch in der Botschaft beendet war, machten wir uns wieder auf und trafen den Rest wieder an der Shibuya Kreuzung. Der Tag neigte sich dem Ende, doch wir machten uns noch auf zum Asakusa Tempel. Wir beschauten das imposante Bauwerk. Wir durften unsere Zukunft würfeln und sehen, wie unser neues Jahr werden könnte. Gegen Abend machten wir uns wieder auf den Weg zurück ins Hostel und schliefen erschöpft, aber beeindruckt von Tokio ein.
Am nächsten Tag hieß es Koffer packen und schnell noch die letzten Gastgeschenke fertig machen, bevor uns ein Bus abholte und nach Koriyama brachte.
Nach einer vierstündigen Busfahrt kamen wir auch schon an der Asaka Highschool an. Nach einem herzlichen Empfang an der Schule und einigen Reden der Lehrer*innen und des stellvertretenden Schulleiters machten wir uns alle, zusammen mit unseren japanischen Austauschpartner*innen, auf den Weg zum Rathaus der Stadt Koriyama, wo wir uns erneut jede Menge Reden anhörten. Diesmal auch eine Rede des Bürgermeisters, von welchem wir zum Ende der Veranstaltung sogar persönlich Geschenke gereicht bekamen. Diese Geschenke bestanden aus einer kleinen Papierfigur namens „Daruma“, welche je nach Farbe einem bestimmten Aspekt deines Lebens Glück bringen wird und einem kleinen japanischen Fächer. Anschließend ging es zum CHISUN Hotel in der Nähe des Koriyama Hauptbahnhofs. Da sich der Tag mit den ganzen Busfahrten und Reden schon ziemlich in die Länge gezogen hatte, hatten wir alle bereits riesigen Hunger und machten uns sofort an das Buffet des Hotels. Es gab eine große Auswahl an Gerichten und am liebsten hätte man wirklich alles probiert, wenn der Magen sich nicht so schnell gefüllt hätte. Jedoch war der Tag nach dem Abendessen noch lange nicht vorbei. Die Schüler der Asaka Highschool haben einen gemeinsamen Spieleabend für die Schüler*innen UND Lehrer*innen vorbereitet, damit sich alle auf spielerische Art und Weise besser kennenlernen können nach all den vorherigen Formalitäten. Vor allem trat die wettbewerbsfreudige Ader Herrn Rüsters hervor, da er den ersten Sieg seines Teams freudig den anderen beiden Teams mehrmals unter die Nase rieb. Das animierte seine Konkurrenz jedoch nur stärker dazu, ihn von seinem hohen Ross zu schmeißen, wobei keines der anderen Teams dabei Erfolg zeigte und Herr Rüster und sein Team ihre Positionen beibehielten. Auch wenn der Spieleabend schon zu Ende ging, war es der Tag noch lange nicht. Einige erkundeten zusammen mit ihren Austauschpartner*innen noch ein wenig länger Koriyama bei Nacht oder unterhielten sich einfach noch ein wenig länger in ihren Hotelzimmern.
Um 6:30 Uhr am nächsten Morgen war es auch schon wieder Zeit für Frühstück, welches alle noch recht verschlafen, jedoch gespannt aßen, da es nach dem frühen Aufstehen ebenso schnell zum nächsten Standort ging. Ein reiner Museumstag stand uns bevor. Mit dem Bus fuhren wir dann ungefähr zwei Stunden lang nach Futaba, dem Bezirk, in welchem das „Great East Japan Earthquake and Nuclear Disaster Memorial Museum“ liegt. Zusammen mit unseren Austauschpartner*innen haben wir einen Rundgang gemacht und waren sehr erschüttert von den Folgen des Desasters und zugleich berührt von den Bemühungen um die Aufklärung und Wiederherstellung des Lebens in den betroffenen Regionen. Das Museum selbst liegt in einem Bereich, welcher einst ebenfalls wegen radioaktiver Strahlung unzugänglich war, was den Besucher*innen die Besserung der Gebiete symbolisiert. Nach dem Rundgang und einer kurzen Fotosession ging es dann zum Souvenirshop des Museums, wo wir eine kleine Mittagspause hatten. Zum Mittagessen hatte man die Auswahl zwischen einigen traditionellen japanischen Gerichten, welche nach Edda von „süßen Omis“ zubereitet wurden und ihr dort auch das beste Karaage serviert wurde, das sie je gegessen hat. Mit vollem Bauch ging es schließlich zurück in den Bus und auf zum nächsten Museum. Das nächste Museum war die Ruine der Ukedo Grundschule der Ortschaft Namie, welche am 11. März 2011 wegen eines Tsunamis, der durch ein Erdbeben verursacht wurde, evakuiert werden musste. Alle Lehrkräfte und Schüler*innen schafften es, sich sicher zu evakuieren. Bei unserem Besuch ging es vor allem darum, das Ausmaß der Zerstörung durch Erdbeben und Tsunamis zu sehen und mehr über die Bedeutung von Katastrophenvorsorge zu erfahren. Ein wenig bestürzt machten wir uns daraufhin auf den Weg zu unserem letzten Museum, nämlich dem „Tepco Decommissioning Archive Center“, wo uns erklärt wurde, wie genau nukleare Energiegewinnung funktioniert und wie es zu dem Nukleardesaster am 11. März 2011 durch den 15 Meter hohen Tsunami kam, welcher das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi traf und die Stromversorgung deaktivierte und die Kühlung dreier Reaktoren lahmlegte.
Im Anschluss an all diese bedeutungsvollen Museen war dann auch wieder Zeit für etwas Erholung, also ging es dann mit dem Bus zum Hatago Gasthaus in Fukushima Hirono. Wir setzten schnell unser Gepäck in unseren Zimmern ab und stürmten wieder einmal zum Buffet, welches von der Auswahl her sehr dem Buffet des Hotels in Koriyama ähnelte. Mit gefüllten Bäuchen hörten wir uns Präsentationen der japanischen Austauschschüler*innen an. Sie informierten uns über typisch japanische Erfindungen und Kultur, welche sie uns mit viel Enthusiasmus und Performance präsentierten. Das waren mit Abstand die besten Präsentationen, die uns je vorgestellt wurden, da sie uns nicht nur sehr effektiv informierten, sondern auch für viel Spaß und Unterhaltung sorgten. Da die Präsentationen ordentlich viel Zeit in Anspruch nahmen und wir am nächsten Morgen wieder früh aufstehen mussten, ging es tatsächlich auch für die meisten sofort ins Bett. Obwohl man sich ständig bewusst war, dass man sich gerade in einem Land eine halbe Erde von seiner eigenen Heimat entfernt befand, fiel es einem trotz Aufregung einfach einzuschlafen, da das Programm doch auch irgendwo neben dem Spaß anstrengend war.
Nach einer letzten Nacht in einem Hotel und nach einer letzten leckeren Mahlzeit von einem japanischen Büffet waren wir auch schon auf dem Weg zurück zur Asaka Highschool. Nun waren wir an der Reihe unsere Präsentationen zu halten. Natürlich war der Druck groß, eine so schöne Präsentation wie die unserer Partner*innen zu halten, weswegen wir uns in der vorherigen Nacht auch nochmal zusammensetzten und einiges besprachen. Jedenfalls haben auch wir unsere Präsentationen erfolgreich vorgestellt, worauf dann eine kleine Schulführung folgte, bis wir dann von Bussen abgeholt wurden, um zum Koriyama Rathaus zu fahren. Dort gab es dann Mittagessen und wieder eine große Auswahl an Speisen. Das darauffolgende Programm war jedoch etwas herausfordernd. Uns stand nämlich eine Foto-Rallye im Kaiseizan Park in Koriyama bevor. Abgesehen davon, dass wir Sehenswürdigkeiten über den Park verstreut schnellstmöglich finden und fotografieren mussten, hatten wir auch mit der Kälte zu kämpfen. Einige Schüler*innen hatten die Kälte leider um einiges unterschätzt und froren sich halbwegs zu Tode. Jedoch war das Hauptziel der Herausforderung am schnellsten alle Sehenswürdigkeiten zu finden, wodurch die Schüler*innen es hoffentlich mit Rennen schafften ein wenig Körperwärme zu produzieren.
Was jeden sicherlich erfreute, war jedoch der Preis für die Rallye. Fluffiges Gebäck mit einer zarten süßen Creme, welche förmlich bei Kontakt mit der Zunge schmolz. Man nennt diese Delikatesse Koriyamas „Creme Bread“. Nachdem die Vorräte unseres Körpers durch die Challenge aufgebraucht waren, war Cream Bread die perfekte Belohnung, um uns wieder Energie zu geben. Anschließend erzählte uns eine Reiseführerin die Geschichte Koriyamas, welcher wir trotz beißender Kälte zuhörten. Daraufhin ging es zurück zur Schule, obwohl es eher weniger gehen war, sondern mehr gerannt wurde, da die Kälte wirklich in jeder Ader spürbar war und sich alle nur noch an die warme Heizung stellen wollten, die jedoch in der Schule auf uns wartete.
Während wir uns aufwärmten, warteten wir gleichzeitig auch schon auf die Gasteltern. Für manche hieß es jedoch schon Abschied von ihren Austauschpartner*innen nehmen, da sie das restliche Programm wegen eines anderen direkt darauffolgenden Austauschs nicht mehr mitmachen konnten.
Wir sollten alleine oder zu zweit das Wochenende bei unseren Gastfamilien verbringen. Einen näheren Einblick in diesen Aufenthalt bekommt ihr nun von Kigi und Edda:
Als unsere Austauschpartnerin und ihre Mutter kamen, um uns abzuholen, waren wir beide etwas traurig, da wir uns nun von unseren anderen Austauschpartnern verabschieden mussten. Wir wurden dennoch sehr herzlich empfangen und fuhren sogleich los, um die Großeltern unsere Gastfamilie zu besuchen. Trotz der Sprachbarriere konnten wir uns gut verständigen und wurden auch hier sehr freundlich empfangen. Nach ein paar Snacks und japanischem Tee ging es weiter zu einem lokalen Süßwarengeschäft und anschließend in unser temporäres Zuhause. Dort lernten wir nun auch unseren Gastvater und -bruder kennen, die uns beiden sehr herzlich begegneten. Obwohl es schon recht spät war, entschieden wir uns mit unserer Gastschwester noch einen Onsen zu besuchen, also eine natürliche heiße Quelle, auch wenn die Erfahrung etwas ungewöhnlich war, war es doch sehr entspannend und interessant.
Im Anschluss ging es wieder nach Hause, wo japanischer Hotpot auf uns wartete. Dieser bestand hauptsächlich aus Kognak Nudeln, Tofu und Rindfleisch, welches man in rohes Ei tunkt, dies nennt sich Sukiyaki. Da wir noch nie rohes Ei gegessen hatten, waren wir etwas skeptisch aber stellten schnell fest, dass es sehr lecker schmeckt. Danach machten wir uns bettfertig. Unsere Betten waren allerdings typisch japanische Futons, also dünnere japanische Mattratzen, die sich vom Gefühl allerdings kaum von unseren eigenen Betten unterschieden.
Am nächsten Morgen gab es japanisches Brot, vergleichbar mit Stuten, mit verschiedenen Aufstrichen zum Frühstück.
Darauf fuhren wir in ein kleines Dorf „Deko Yashiki“, welches etwas außerhalb lag. Dieses Dorf wurde vor etwa 300 Jahren von Hariko-Handwerker*innen gegründet und genau deswegen waren wir auch dort, um Hariko-Puppen zu bemalen. Dies sind, in unserem Fall kleine Puppen aus Papier, die Tieren aus dem chinesischen Tierkreis nachempfunden sind. Wir konnten selbst aussuchen, wie wir unsere Puppen bemalen und dies war auch wirklich einfach und hat viel Spaß gemacht. Hiernach ging es zum Mittagessen in die Innenstadt von Koriyama, dort aßen wir Onigiri (Reis in Dreiecksform) mit Thunfisch. Außerdem waren wir shoppen und Karaoke singen. Am Abend waren wir mit der ganzen Familie Soba (Nudeln aus Buchweizen) und rohen Fisch essen, wir waren beide glücklich darüber, da wir gerne Fisch essen und dieser auch sehr gute Qualität hatte. Nachdem wir wieder Zuhause waren, durften wir Yukata anprobieren, das ist traditionelle japanische Kleidung, die oft auf Festen getragen wird. Diese sind üblicherweise aus Baumwolle und etwa knöchellang. Sie können alle möglichen Farben und Muster aufweisen und sind auch sehr bequem.
Leider ging auch dieser Tag zu schnell vorbei und nach dem Frühstück ging es zurück zur Schule. Dort wurden einige abschließende Worte von den Lehrern und auch dem Bürgermeister gesagt, viele Gruppenfotos gemacht und letzte Geschenke ausgetauscht. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens und mit vielen Tränen von unserer Gastfamilie und den Japaner*innen und bedankten uns ein letztes Mal für die unvergessliche Zeit. Wir versprachen uns, dass wir uns eines Tages wiedersehen würden. Dann wurde ein letztes Mal Auf-Wiedersehen gesagt und wir stiegen in den Bus, der uns zurück zu Flughafen bringen sollte.
Am Flughafen angekommen, hatten wir die Möglichkeit unsere Koffer abzugeben und konnten noch ein paar Stunden Tokio genießen. Für uns ging es Richtung Tokio Tower. Angekommen wurden natürlich wieder viele Fotos gemacht, bevor wir ein letztes Mal durch die Straßen schlendern und japanische Geschäfte besuchen konnten. Wieder am Flughafen angekommen hieß es warten. Als wir im Flugzeug saßen, dachten wir wehmütig an die schöne Zeit in Japan zurück, freuten uns aber auch auf zu Hause. Als wir endlich in Düsseldorf landeten, waren wir alle erschöpft von der Reise, aber dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit hatten Japan zu besuchen. Wieder vereint mit unseren Familien ging es für uns alle nach Hause. Wir bedanken uns dafür, dass wir die Möglichkeit bekamen eine neue Kultur und ein neues Land erleben zu dürfen und freuen uns schon die Japaner*innen demnächst wieder in Essen begrüßen zu dürfen.
Edda Dietz, Ioanna Karamitsos und Viet Kieu Giang Pham